Dippel

Dippel
Dịp|pel 〈m. 5; süddt.〉 Dübel, Zapfen

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Dịp|pel, der; -s, -:
1. [wohl landsch. Nebenf. von Dübel] (südd.) Dübel (1).
2. [H. u.] (österr. ugs.) Beule.

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Dịppel,
 
Johann Konrad, Pseudonym Christianus Demokritus, evangelischer Theologe, * Schloss Frankenstein (heute Ruine in der Gemeinde Mühltal, bei Darmstadt) 10. 8. 1673, ✝ 25. 4. 1734. 1697 von G. Arnold für den Pietismus gewonnen, griff Dippel als radikaler Pietist in heftiger Polemik die lutherische Orthodoxie an. Später Arzt und Alchimist, erfand er das Berliner Blau und Dippels Öl. Nach langer Verfolgung fand er 1729 in der Grafschaft Wittgenstein eine endgültige Zuflucht. Dippel führte den Pietismus bis zu einem radikalen Individualismus fort; er lehnte das Staatskirchentum und jede religiöse Organisation ab. Gegen die lutherische Rechtfertigungslehre betonte Dippel eine mystische Wiedergeburt durch Christus und die Willensfreiheit; er bekämpfte auch jede philosophische Richtung, die diese nicht vertrat (etwa in »Fatum Fatuum«, 1708, gegen Spinoza). Unter seinem Pseudonym erschien eine Sammlung seiner Schriften als »Eröffneter Weg zum Frieden mit Gott und allen Kreaturen« (3 Bände, 1709).
 

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Dịp|pel, der; -s, - [1: wohl landsch. Nebenf. von ↑Dübel; 2: H. u.]: 1. (südd.) Dübel (1). 2. (österr. ugs.) Beule.

Universal-Lexikon. 2012.

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